Nemrut Dagi, Hasankeyf, Vulkankrater, Vansee, Ishak Pasha Palace, Tuzluca, Kars, in den Karagöl Sahara Nationalpark und das Schwarze Meer. Aber alles nach der Reihe.

Bevor wir starten, was ist passiert?
Auf der Fahrt zum Nemrut Dagi plagte uns der Hunger und so blieben wir bei einem Restaurant stehen und aßen dort, es war fantastisch gut! Aber leider auch fantastisch schlecht für unseren Magen, sodass die letzten 100 km zum Berg Nemurt Dagi für uns eine Tortur wurde. Wir schafften es bis zum Gipfel, aber die Nacht war fürchterlich. Abgesehen von Magenkrämpfen und zahlreichen Toilettengängen in der Nacht, wurden wir am Berg der Götter noch mit einem heftigen Gewitter mit Sturm überrascht, wo wir so richtig durchgeschüttelt wurden. Der Besuch am Nemrut, Nord- und Ostterrasse wurde für mich (Heinerl) ein Leidensweg. Gesehen habe ich es, aber nicht genossen.
Nach diesen Strapazen fanden wir am nächsten Tag einen Stellplatz unweit einer Schrägseilbrücke mit herrlicher Sicht auf den Euphrat Fluss / See. Erholung ist angesagt und so blieben wir einige Tage, erledigten unsere Wäsche und auch Lois bekam „Streicheleinheiten“.
Nun, wir sind wieder genesen, rollen wieder und zwar Richtung Hasankeyf. Hasankeyf – 12.000 Jahre Geschichte, versunken im Stausee, welche Tragödie! 100. 000 Menschen mussten umgesiedelt werden, all Proteste halfen nichts. Welches Verbrechen an die Natur / Menschen / Geschichte! Wir spazierten durch das neu errichtete Hasankeyf, treffen auf eine Hochzeitsdelegation und wurden aufgefordert mitzutanzen. Hier am neu errichteten Hafen schlafen wir. Am nächsten Tag machten wir einen Abstecher nach Midyat, wo wir einige Erledigungen machten und fuhren dann zurück nach Batman zu einem wunderschönen Stellpatz an der Anhöhe eines Wasserreservoirs; lernten zwei super nette Vanlife’r kennen und tranken noch ein Glas Wein.
Der Bär ist los… im wahrsten Sinne des Wortes. Nemrut Vulkan Krater über 2500 m Seehöhe. Lois meisterte diesen Anstieg ohne Probleme und so übernachteten wir am kleinen Kratersee bei ein Kurden, der dort eine kleine Tee Bude betreibt, ob legal oder nicht ist uns wurscht. Jedenfalls erzählte er uns, dass hier am Abend oder in der Nacht immer sein Freund vorbei kommt, DER BÄR. So entschieden wir, dass wir länger wachbleiben und vielleicht das Glück haben, den Bär zu sehen. Bis kurz vor Mitternacht keine Spur vom BÄR. Wir schliefen ein und auf einmal um halb zwei in der Nacht rumpelte es ordentlich am LOIS. Ulli schrie: „der BÄR ist da!“. Er versuchte, das Stau Fach zu öffnen, wo wir das Obst und Gemüse verstaut hatten. Ich sprang auf und öffnete das Dachlukenfenster und schrie ihn an “ „WOS MOCHST DU DO “ …..wir schauten uns kurz an und der BÄR ergriff die Flucht! Wer mehr Angst hatte?
Die zweite Nacht war ruhig und hatten Gott sei Dank keinen Besuch mehr vom Bären.
Die nächsten Tage waren wettermäßig nicht die besten und so fuhren wir am Van See entlang und relaxten.
Ab nun geht´s nordwärts, wir kommen kaum noch unter die 1500 m Seehöhe Marke. Die Landschaft ist phänomenal, sehen den größten Berg der Türkei, den Mount Ararat. Das ist nicht unser Tagesziel, sondern der Ihsak Pasha Palace aus dem 17. Jahrhundert, der über das ganze Tal trohnt.
Die Landschaft wird immer atemberaubender, umso nördlicher wir kommen. Wir fahren nahe der armenischen Grenze vorbei bis nach Kars, wo wir kurz davor nächtigen und den Sonnenuntergang genießen.
Kars, eine Stadt im Nordosten der Türkei, sie liegt auf 1770 m und bekannt wurde durch den Käse, die einst die Amish, die hier gelebt haben, eingeführt haben. So besuchten wir das Museum und kauften uns einige Stück Käse.
Nicht alles ist Käse in Kars, die Burg von Kars oder die Kathedrale von Kars, die “ Holy Apostles Church“. Bei unserem Sparziergang sind wir überrascht, wie modern die Stadt im Nordosten der Türkei ist. Es gibt viele Pub´s, Geschäfte etc., die wir in anderen Städten nicht so wahrgenommen haben.
Nun geht’s nur mehr Richtung Schwarzes Meer, dachten wir. Mit Karagöl Sahara Nationalpark haben wir nicht gerechnet wie schön er ist, weil er dem in den Alpen Mitteleuropas ähnlich sieht.
Hier verbringen wir weitere Nächte und genießen die Aussicht und Ruhe in 2250 m Seehöhe, wobei wir jeden Tag Besuch von Schafen mit ihrem Schäfer bekommen.
Auch das geht zu Ende und so nehmen wir uns die letzte Etappe bis ans Schwarze Meer vor. Die Fahrt dort hin ist atemberaubend schön, entlang des Tales geht es bergauf und bergab. An diesem Tag fahren wir von 2250 m Seehöhe auf 0 m Seehöhe. Kurz vor der georgischen Grenze steuern wir den kostenlosen Parkplatz neben einem Restaurant an und bereiten uns auf die Einreise am nächsten Morgen vor.
In den letzten 2 Monaten haben wir die Tükei von Westen in den Osten durchquert, wir sind auf nur sehr freundliche Einheimische getroffen. Danke an die Türkei, die uns teilhaben lässt, ihre Kultur kennenzulernen und ihre Landschaft zu bereisen. Wir werden wiederkommen, bis auf bald.
Bist fertig – kumm foahr ma!
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